Hurra,
jetzt zog das Chaos bei uns ein.
Er kam, sah und siegte.
Er hieß„ Maurice“ und war ein sturer, frecher
und nicht ganz pflegeleichter Kater.
Aber er hatte sich nach einiger Zeit damit abgefunden, das er
nicht der Mittelpunkt der Erde war.
Er war ein Herrchenkater und genoss die
Kuschel- und Spielzeiten mit seinem Herrchen sehr.
Er hatte sich sogar unserem damaligen jüngsten Katzenmitglied
angenommen.
Er spielte und tobte mit “Anna „ nur so rum und
dann wurden auch viele liebevolle „Katzenküsse“ verteilt.
Er liebte Anna.
Sie spielten, tobten und schmusten miteinander.
Nur am Katzenzimmer
stand er knurrend vor der Fliegengittertür und kehrte vor
den Katzenbabys den Macho raus.
Mit ca. 6 Monaten wurde er kastriert und anschließend durfte
er in den Garten. Das fand er toll. Maurice war unheimlich neugierig,
musste alles ausprobieren und untersuchen
Bei solch einer Untersuchung wäre er beinahe einmal ertrunken
und konnte noch im letzten Moment gerettet werden. Allerdings
hatten wir einen ziemlich dreckigen und stinkenden weißen
Kater aus der Pfütze gezogen.
Es gab in Garten unserer Nachbarn ein Loch im Rasen,
wo ein Rohr des Abwassers ausgewechselt werden sollte.
Es wurde auch abgesichert, aber Maurice fand
es unheimlich spannend.
Unten in dem Loch stand noch Abwasser in Kniehöhe, Maurice
hockte oben am Rand, dieser gab nach und unser schneeweißer
Miezekater fiel in diese Jauchewasser.
Wir konnten ihn grade noch rausziehen, aber er war klatschnass
und furchtbar dreckig...
Wir mussten laut lachen, als wir den dunkelbraunen Kater anschauten.
Das fand er garnicht komisch, er war noch tagelang beleidigt.
Er liebte natürlich auch Verpackungen, in die er sich versteckte
oder zum Schlafen reinlegte.
Er schlief einmal in einer Plastikverpackung einer Lichterkette
ein, wir konnten erst 2 Stunden später alle Weihnachtsverpackungen
wegräumen.
Leider wurde ihm sein
Ungehorsam auch zum Verhängnis.
Im Mai 2002 kam er auf mein Rufen nicht ins Haus, weil es so schön
warm war und er keine Lust hatte.
Gut, dachte ich dann eben nicht, er kann auch in der Scheune schlafen.
Krümel wollte auch nicht reinkommen.
Am nächsten Morgen um 6. Uhr stand Krümel mauzend vor
der Tür, nur Maurice leider nicht.
Wir gingen gleich
auf Suche und mein Mann und meine Tochter fanden ihn auch. Er
lag mit Laub abgedeckt in einer Ecke, an unserem Zebrastreifen.
Er wurde angefahren,
muss aber anhand der Kopfverletzung gleich tot gewesen sein.
Neben ihm lagen noch Einmalhandschuhe,
also vermuten wir, das der Autofahrer ausgestiegen ist, hat ihn
aufgehoben und etwas abseits abgelegt, mit Laub abgedeckt, damit
ihn die Schulkinder nicht gleich am nächsten Morgen entdecken.
Wir waren entsetzt,
wütend und voller Schuldgefühle.
Hätten wir ihn eingefangen und mit reingenommen,
wäre
er noch am Leben.
Es war ein schlimmes Jahr für uns. Wir waren am verzweifeln
und wollten eigenlich keine Katzen mehr aufnehmen.
Maurice fand einen
letzten Platz unter einem Fliederbusch bei uns im Garten.
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