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Krümels Epilepsie

Am 20.1.03 hatte unser Krümel seinen ersten Anfall.
Mein Mann dachte erst, er stirbt jetzt. Aus dem Tiefschlaf gerissen, sah er unseren Kater wie einen Irren immer auf dem Fußboden am Bett lang rasen. Dann blieb er liegen, zuckte und verkrampfte sich total. Nach ein paar Sekunden, die ihm wie unendliche Minuten vorkamen, sprang Krümel auf und jagte mit einem Affentempo
in die nächstliegende Ecke und knallte dabei auch noch gegen die Heizung.

Dort blieb er ein paar Minuten lang hechelnd liegen. Mit riesengroßen Pupillen, total verstört und etwas aggressiv, bekam er einen dicken Schwanz und versuchte sein Spiegelbild anzugreifen.
In unserer totalen Fassungslosigkeit wussten wir überhaupt nicht, was wir tun sollten. Wir beobachteten ihn und als er nach ein paar Minuten wieder ganz normal in sein Körbchen ging und weiterschlief, streichelten wir ihn und redeten beruhigend auf ihn ein.

Der Schock war groß, als wir ihn so zuckend auf dem Boden liegen sahen.
Mein erster Gedanke war, oh nein, jetzt mussten wir ihn auch einschläfern lassen.
Ich suchte also erst mal im Internet Informationen über diese Krankheit. Dann zum TA und eine Blutuntersuchung machen lassen. Am Abend nach den TA Besuch bekam er noch einen Anfall.
Nachts um 1.00 Uhr. Ich war im Tiefschlaf und wachte mit einem großem Schrecken auf, weil ich dieses Geräusch erst nicht einordnen konnte.

Er zuckte, verkrampfte sich total und quiekte dabei auch noch so komisch.
Große aufgerissen schwarze Pupillen und Speichel lief ihm aus dem Mäulchen. Mit wahnsinnigem Herzklopfen beobachtete ich ihn und riß ein Kissen von der Couch, und im gleichen Augenblick sprang er auf und ohne Sinn und Verstand (schien mir), raste er in die nächstliegende Ecke mit dem Kopf voran. So schnell konnte ich gar nicht das Kissen vor ihn halten, damit er sich nicht an den scharfen Kanten der Schränke den Kopf anhaut, da änderte er auch schon seine Richtung und knallte gegen den Sessel. Dort blieb er wie benommen liegen. Nach ein paar Minuten schaute er sich um, sah mich wieder mit diesen großen weiten schwarzen Pupillen an, als wollte er sagen, hallo was schaust DU denn so?
Was ist denn los mit mir?

Im Internet fand ich eine sehr interessante Seite über Katzenepilepsie. Unter www.bibodia.de fand ich genau die Infos die ich brauchte. Nicht vollgespickt mit Fremdwörtern und allgemein gehaltenen Stichworten, sondern es wurden von betroffenen Katzenhalten genau die Geschichten erzählt, die ich nachts um 1.00 Uhr selbst erlebt hatte.
Also erst mal keine Panik und von einschläfern war da überhaupt nicht die Rede. Ich konnte erst mal ausatmen( im wahrsten Sinne des Wortes) und die Sachlage ganz in Ruhe angehen.

Krümel hatte ungefähr so alle 4 Wochen einen Anfall. Die Blutuntersuchung hat nichts genaues ergeben, alles im grünen Bereich. Die Leberwerte sind nicht im 1A Zustand, aber auch nicht besorgniserregend.

Also entschloss ich mich erst mal abzuwarten, ob die Anfälle häufiger werden oder nicht. Ich hatte jetzt auch meine Panik unter Kontrolle, wenn er einen Anfall hatte, versuchte ich ruhig zu bleiben.
Ich habe eine Decke in der Nähe liegen, damit halte ich ihn fest bei einem Anfall, damit er sich nicht verletzt bei seinen Rennattacken.
Ich führte ein Anfalltagebuch und notiere, wann und wie lange ein Anfall war. Auch jede andere Beobachtung schrieb ich auf. Das kann in Zweifelsfall helfen eine Diagnose zu stellen.

Wir lebten 2 Jahre und 9 Monate mit seiner Epilepsie. Er hatte alle 4 - 6 Wochen einen Anfall.
Es war sehr schmerzhaft mit zu erleben, wie sein geliebtes Tier solche Krämpfe hat. Er hatte daran scheinbar keine Erinnerung, aber wir Menschen schon. Es wurde niemals Routine, aber wir lernten damit umzugehen und ihn zu begleiten, bis er wieder zu sich kam.


Es gibt die Möglichkeit die Anfälle mit Tabletten unter Kontrolle zu bringen,
aber wenn man damit anfängt, muss man sie IMMER und zu einer bestimmten Uhrzeit geben.
Auch die richtige Dosierung gilt es erst mal rauszufinden.
Es gibt Katzen, die haben mehrere Anfälle am TAG. Da ist es auf jeden Fall angebracht. Leider werden die Katzen von gewissen Medikamenten abhängig und man kann sie nicht einfach wieder von einem Tag auf den anderen absetzen.

Aber es gibt keine Todesurteile mehr bei EPI. Eine Samtpfote kann sehr alt werden, auch mit diesen Anfällen. Es liegt wie immer am Menschen, ob dieser die Verantwortung auf sich nehmen will und für sie sorgen möchte.

 

 


 


 
 
 
© S.Rehling 2003