Duchesse
ist am 15.September 2002 bei uns eingezogen.
Sie kam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester aus Furteventura.
Sie hatten alle drei Katzenpilz und Katzenschnupfen und sahen
nicht gut aus.
Aber bei der guten Pflege in einer Vereinspflegestelle konnten
sie schon bald vermittelt werden.
Mit ca.12 Wochen nahmen wir sie mit nach Hause.
Leider hielt sie nicht allzu viel von Menschen, denn sie
war sehr
zurückhaltend und überhaupt keine Schmusekatze.
Aber mit viel Geduld und Spucke toleriert sie uns im unserem Haus.
Und zum Füllen ihres Futternapfs taugten wir ja doch.
Sie
war am Anfang sehr misstrauisch, aber fügte sich mit ein.
Chaplin liebte sie über alles, die beiden lagen überall
immer zusammen.
Dann bekam
sie Anfang Mai hohes Fieber und sie fraß nicht mehr viel,
schlief nur noch. Sie bekam von der TÄ eine fiebersenkende
Spritze.
Dann am folgenden Tag noch eine und nach zwei Tagen noch
eine. Mit Antibiotika habe ich versucht das Fieber zu senken,
damit sie wieder frisst.
Das klappte aber leider überhaupt nicht. Das Fieber ging
nicht runter und ich musste sie zwangsfüttern, damit sie
nicht austrocknete.
Das hört sich brutal an , ist aber leider notwendig in manchen
Fällen.
Dazu püriert man Dosenfutter mit Wasser bis
es so dünn ist, das es durch eine 100 Spritze ohne Nadel
durchgeht. Dann spritzt man es seitlich langsam in Mäulchen.
Das passte ihr nun überhaupt nicht, sie wehrte sich mit allen
Pfoten und Krallen.
Nach der Blutabnahme, die sich als äußert schwierig
gestaltete, weil ihr Blutdruck so weit unten war, stellte
die
Tierärztin fest, dass der Verdacht auf trockene Fip bestand.
Also noch ein paar Bluttests und man könnte eine Diagnose
stellen.
Das Wort „einschläfern“ lag wieder in
der Luft.
Nicht schon wieder, war mein erster Gedanke.
Sie verordnete
noch Cortison zusätzlich, weil der Eiweißgehalt sehr
niedrig war. Nach 3 Tagen Fieber und zufüttern, weigerte
sie auch nur die Spritze in ihrer Nähe zu lassen.
Sie war
sehr abgemagert und sah sehr schlecht aus.
Ich kämpfte mit
ihr um das bisschen Leben das noch in ihr war.
Nachts um 24.00 Uhr brachte ich sie ins Badezimmer, legte sie
in ein Körbchen und sprach mit erster Stimme zu ihr :"Jetzt
hast du Wahl, es liegt ganz allein an dir.
Entweder du gibt’s
jetzt auf und gehst über die Regenbrücke oder du kämpfst
mit allem was du hast, damit du weiter bei uns leben kannst. Es
liegt an dir, ich kann nichts mehr für dich tun.“
Mit Tränen in den Augen stellte ich ihr noch einen Napf mit
ein bisschen Futter und frisches Wasser hin. Dann füllte
ich das Katzenklo auf, streichelte sie noch mal, verließ
leise das Badezimmer und schloss die Tür.
Ich hatte bereits Abschied von ihr genommen und versuchte noch
ein bisschen zu schlafen.
Am nächsten Morgen ging ich als erstes mit der Vorstellung
ins Bad, sie dort tot vorzufinden. Ich öffnete langsam die
Tür und ging mit lautem Herzklopfen hinein....
Sie kam laut
miauend auf mich zu, sie war total empört, dass ich sie eingesperrt
hatte. Sie hatte die Entscheidung getroffen und wollte wohl noch
ein Weilchen bei uns bleiben. Duchesse hatte die Krise tatsächlich
überstanden, allein gefressen und verlangte lautstark rausgelassen
zu werden.
Von da an ging es jeden Tag besser und nach 7 Tagen war sie immer
noch fieberfrei und sah schon recht gut aus.
Dann beging
ich einen großen Fehler. Als sie fast 8 Tage stabil war,
setzte ich ohne Absprache mit meiner Tierärztin, einfach
das Antibiotika ab.
Einen Tag später hatte Duchesse wieder hohes Fieber und lag
nur noch apathisch auf dem Kratzbaum.
Ich gab ihr gleich das AB wieder und das Fieber ging am nächsten
Tag wieder runter, aber ich habe einen Riesenschreck bekommen
und dachte jetzt ist doch alles vorbei.
Aber es ging noch mal gut und nach 4 Wochen Antibiotika und 3
Wochen Cortisongabe, welches dann abgesetzt wurde, ging es ihr
richtig gut . Zusätzlich bekam sie noch 2-3 Tropfen Neythymun
oral
( ein homopatisches Mittel) und ich könnte schwören,
dass hat ihr sehr geholfen.
Seitdem nahm
sie stetig zu und spielt auch wieder mit unserer jüngsten
Katze Kisha, die beiden rannten wie die Verrückten durch
die Wohnung, dass es eine wahre Pracht war.
Mit Chaplin legte sie ihre Schmusestunden ein und uns hat sie
irgendwie auch toleriert, manchmal durften wir sie auch mal streicheln.
Sie hatte
wieder einen klaren Blick und sah uns manchmal sehr hintergründig
an, als müsse sie überlegen, ob wir es auch verdienen,
dass sie bei uns bleibt.
Aber scheinbar war das Futter, die Bedienung und die Gesellschaft
bei Rehlings gar nicht sooo schlecht, denn sie lebte noch eine
Weile bei uns.
Und wir beteten jeden Tag still und leise, dass es auch so blieb......
geht es euch nicht auch so mit euren Samtpfoten?
Leider hatte der Katzengott anders entschieden, denn er holte
Duchesse im November 2004 zu sich.
Es brach bei ihr die Leukose aus und die ist nicht heilbar.
Wir hatten
nur einen Aufschub erhalten.
Es war wieder mal Trauer im Hause Rehling. Chaplin verstand es überhaupt nicht und suchte seine weisse Mieze. Er trauerte
lange und suchte Trost bei meiner Tochter.
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