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 In Gedenken an Bruno (ca. 7 Wochen)

Ich habe lange überlegt, ob ich die Geschichte schreiben soll, aber dann habe ich mich entschieden, es doch zu tun. Im Andenken an Bruno, den kleinen „Waschbären“ und weil Tierschutz nicht immer ein Happy End hat.

Er kam ja mit seinen beiden Geschwistern Mitte Oktober zu mir in die Pflegestelle.
Sie hatten alle drei ziemlichen schlimmen Katzenschnupfen und die dazugehörige Augenentzündung.
Sie wurden erst mal entwurmt und entfloht und waren trotz des schlimmen Infektes noch gut drauf und verspielt. Was auch auf die Gabe von Antibiotika und Immunstärkende Mittel zurückzuführen war.

Nach der Absetzung des AB ging es ihnen noch ein zwei Tage gut, dann kam der Rückfall.

Bruno, der Mittelste der Brüder, fraß immer weniger, spielte nicht mehr so mit und ich betrachtete ihn etwas mit Sorge.

Am 30.10.2010 bekam er Fieber, naja 39.6 fand ich nun nicht so gravierend, um gleich in Panik zu geraten.
Viel Flüssigkeit und nochmal das AB geben, dann wird das schon, dachte ich.

Er erbrach sich zweimal und darin fand ich Spulwürmer und auch in seinem Kot waren diese Würmer.
Ich entwurmte ihn gleich und hoffte nur, dass sie seinen kleinen Körper nicht weiter schwächten.

Am nächsten Tag fiel sein Fieber auf 38,6, aber er fraß nicht. Er hatte etwas Durchfall und die Flüssigkeit und Futter behielt er aber bei sich.
Ich fütterte ihn, aber so wirklich nahm er das Futter nicht an. Er wirkte müde, saß im Körbchen, sein Köpfchen immer nach unten und das Spielen seiner Geschwister interessierte ihn nicht.

Ich schaute alle 2-3 Stunden nach ihm, gab ihm warme Brühe und etwas Futter, aber er wurde immer müder, aber er war ein Kämpfer. .

Am Montag, 01.11.2010 morgens um 5 Uhr, war das Fieber auf 37.1 gesunken, aber er wirkte sehr apathisch, wollte immer noch nicht fressen, die Spritze mit Futter und Flüssigkeit wollte er nicht.
Er schluckte nicht mehr richtig und hatte wenig Kraft in den Beinchen.

Ich wusch ihn die Futterreste aus dem Gesicht, setzte ihn wieder auf das Wärmekissen und versorgte seine Geschwister.

Um 8.00 Uhr nahm ich ihn wieder aus dem Käfig, maß nochmal Fieber, er hatte schon Untertemperatur, er wollte nicht mehr schlucken und seine Brühe nahm er auch nicht mehr. Er schloss immer wieder die Augen und wollte nicht mehr aufstehen, ihn knickten immer wieder die Beinchen weg.
Er zog sich in sich zurück. Ich wusch ihn wieder die Nase und das Mäulchen ab, aber er nahm es ohne Gegenwehr hin. Er ließ alles, ohne einmal die Pfote zu erheben über sich ergehen.

Sofort packte ich ihn auf ein Wärmekissen in den Kennel, rief meine Tierärztin an und fuhr los.
Innerhalb von ein paar Minuten, wurde er mit Elektrolyte, Calcium, usw. versorgt. Er bekam Interferon und wir hofften noch immer, dass es nur der starke Wurmbefall war, der ihn so absinken ließ.

Er biss mir als Reflex in den Finger, beim Fiebermessen, aber er war sehr sehr schwach. Der kleine Körper war so geschwächt vom Katzenschnupfen, von den Würmern und da hatte der Parvovirus, wirklich leichtes Spiel. Die Katzenseuche ist ein Virus, der so einen geschwächten Körper in Stunden nicht viele Chancen lässt.

Dann musste ich leider arbeiten gehen, also folgten schlimme drei Stunden für mich, denn ich war immer in Gedanken bei dem kleinen Kerl.
Als ich ging lag er auf der Seite auf dem Wärmekissen und als ich nach Hause kam, lag er immer noch apathisch auf der Seite, reagiert nicht mehr auf mich oder auf Geräusche. Er hatte starke Untertemperatur, sein Kreislauf war im Keller und nur anhand der Auf und Abwärtsbewegung seines kleinen Bäuchleins,
konnte ich sehen, das er noch lebte.

Ich versuchte ihm noch einmal Elektrolyte einzuflößen. Aber diese lief immer wieder raus, er schluckte nicht mehr, er hatte nicht einmal mehr die Kraft sein Köpfchen zu heben.
Er schaute mir noch in die Augen versuchte sein Pfötchen zu heben, aber das schaffte er auch nicht mehr.
Er lag völlig kraftlos und apathisch in einem warmen Handtuch eingewickelt in meinen Händen.
Ich streichelte ihn, er schnappte einmal tief Luft, dann zuckte sein Köpfchen nach oben, er schnappte noch einmal Luft und dann sang sein Köpfchen in meine Hand.

Er atmete nicht mehr, er war gegangen. Seinen Weg über die Regenbogenbrücke musste er nun allein gehen.

Aber ich bin mir sicher, er wurde drüben erwartet und begleitet. Hier wurde er in seinem kurzen Leben noch geliebt und hat selbst viel Zuneigung verteilt.

Er war ein ruhiger, ausgeglichener kleiner Charakter und ich bin mir sicher, wenn er das Glück gehabt hätte, ein großer Kater zu werden, hätte er seinem bestimmten Menschen viel gegeben.

Es hilft manchmal, mir vorzustellen, dass so eine kleine Katzenseele oben mehr gebraucht wird, als hier unten auf der Welt. Vielleicht musste er diese verlassen, weil ein anderes Katzenkind seinen Platz dringender braucht?

Hier geht es weiter mit Lukas und Karlson

                                                                                                                                                                     S.Rehling 11.2010

 

 

 


 



 

 

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© S.Rehling 2003