Ich werde
oft gefragt, wie ich zu einer Pflegestelle für Katzenbabys
gekommen bin.
Eigentlich
wie die Jungfrau zum Kind.
Freunde haben Katzenbaby's bekommen und hatten aber nicht so viel
Ahnung von Katzenaufzucht. Die Katzenmutter hat zwar ihr Bestes
gegeben, aber ein bisschen zufüttern mussten sie schon bei
5 Minis.
Jedenfalls hatte ich so eine leise Ahnung, dass Büchsenmilch
nicht so geeignet ist und habe bei unserem Tierschutzverein angerufen,
wo ich unsere Katzen damals bekommen hatte.
Lange Rede,
kurzer Sinn. Langes Telefonat, genaue Anweisungen und wenn nichts
half, alle einpacken und mitnehmen. Ich wollte mich dann darum
kümmern.
Aber unsere Freunde nahmen die Ratschläge an und kümmerten
sich um ihre Katzenmutter und die Fünflinge.
Aber was
ich für diese Katzenbabys tun wollte, konnte ich doch auch
für andere tun.
Also kurze Absprache mit meiner Familie und dann ging’s
los.
Nach einer kurzen Anfrage beim Tierschutzverein, ob man vielleicht
nicht noch eine Pflegestelle für Katzen bräuchte, zogen
bei uns 14 Tage später, 5 supersüße Minis in unser
Badezimmer ein. Das war im Jahre 2001. Seit diesem Tage können
wir nicht mehr ungestört duschen. Wie im Theater sitzen immer
1-2 Katzenkinder vor der Dusche und schauen interessiert zu.
Es wurde
etwas umgeräumt, da dort ja ein Schlafkorb und Katzenclos
untergebracht werden mussten, aber es ging hoch her.
Und das hat sich bis heute nicht geändert, wir haben sogar
noch den Flur, der vor dem Badezimmer ist, mit einer stabilen
Fliegengittertür abgetrennt, damit die Kleinen mehr Platz
zum Spielen haben.
Leider geht
der Spaß schon morgens um 05.30 Uhr los. Der Hunger treibt
manchmal bis zu 7 Gäste an die Futternäpfe. Begrüßung
durch „hochklettern“ an den Beinen. Ohne Hosenschutz
ist es ein „krallenartiges“ Erlebnis ins Katzenzimmer
zu gehen.
An manchen
Tagen sehen meine Beine und Arme aus, als wäre ich im Schützengraben
durch Stacheldraht gerobbt.
Die Zeit
vergeht schnell, wenn ich Augen saubermache, Medikamente verabreiche
oder eine ganz verängstigte Katze hinter der Waschmaschine
rauslocken muss.
Beim entflohen, entwurmen, kämmen und streicheln kann man
richtig ins Schwitzen kommen.
Aber wenn sie dann alle zufrieden, satt und zusammengekuschelt
im Körbchen oder auf dem Badezimmerteppich schlafen, geht
man lächelnd und leise wieder raus.
Aber leider
bleibt es nicht immer so ruhig, denn wenn alle wach sind, haben
sie alles unter Kontrolle.
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