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Katzenkolonien

Viele Katzenliebhaber füttern wilde Katzen, der eine mehr, der andere weniger.
Kannst du einer Katze widerstehen, die halbverhungert und dich mir braunen Augen hilflos ansieht?
Das Fangen, kastrieren und an dem angestammten Platz wieder aussetzen ist ein bekannte Methode und das Problem anzugehen.

Gibt es eine Möglichkeit noch einen Schritt weiter zu gehen? Kann eine Katzenkolonie unter Kontrolle gebracht werden?
Besonders engagierte Menschen haben dieses Projekt gewagt und sind zu der Erkenntnis gekommen: Ja, es geht!

Diese Tierfreunde, die regelmäßig „ihre Katzen“ draußen füttern, ihre Eigenheiten kennen und ihnen Namen geben, haben ein ungewöhnliches Projekt gestartet.
Sie fingen sie ein, haben sie kastrieren lassen und wieder in ihrer gewohnten Umgebung ausgesetzt.

Viele dachten, es wäre sinnvoller diese wilden Katzen einfach zu töten, denn sie zu zähmen und in ein neues Zuhause zu vermitteln ist ein fast unmögliches Unterfangen. Und eine in der Freiheit lebende Katzen an ein Leben als Wohnungskatze zu gewöhnen ist schon fast Tierquälerei und nicht umsetzbar.
Warum sollte man es also nicht von seinem Elend erlösen?
(Ohne medizinische Indikation ist es in Deutschland verboten, ein Tier zu töten.)

Nun werden verwilderte Katzen immer noch als Schädlinge angesehen und man braucht als Betreuer von Katzenkolonien gute Argumente um denen entgegen zu wirken, die diese Programme für sinnlos halten.

1. Solange Katzen übrig bleiben, wird diese Problem immer bestehen.

Nun, Katzen oder besser verwilderte Katzen wird es immer geben. Solange Futterstellen da sind und Menschen ihre Tiere einfach aussetzen.

2. Verwilderte Katzen kämpfen und machen Lärm
Nur unkastrierte Katzen kämpfen miteinander und machen dabei Lärm. Sie folgen dem Ruf der Natur. Katzen sind meistens rollig, wenn sie nicht trächtig sind und Kater verbringen ihre Zeit mit kämpfen ums beste Weibchen und mit Jaulen, um ihr Revier zu verteidigen. Mit der Kastration ändert sich dieses Verhalten.

3. Wilde Katzen greifen Menschen an oder bringen sie zu Fall und somit können Grundstückseigentümer haftbar gemacht werden.

Wenn es möglich ist, wird die Kolonie so weit wie möglich von den Menschen betreut und versorgt.
Sie haben von Natur aus Angst vor Menschen und gehen Ihnen lieber aus dem Weg. Wenn sie weit ab von den Menschen Futter finden, halten sie sowieso Abstand.

4. Verwilderte Katzen haben mehr Junge, als überleben können und tote Katzenbabys stellen eine Gesundheitsgefährdung dar.

In einer betreuten Katzenkolonie werden sie durch Kastration daran gehindert, sich zu vermehren. Es werden nur einige Katzenbabys geboren, die dann gefangen, kastriert, gezähmt und in ein neues Zuhause vermittelt werden.

5. Sie verursachen Verkehrsunfälle, weil man ihnen ausweicht, damit man sie nicht überfährt.

Kastrierte Kater müssen nicht streunen, um einen Partner zu finden oder Futter zu suchen. Sie bleiben in ihrem Revier und somit ist die Gefahr eigentlich gering.

6. Wilde Katzen sind Träger von Krankheiten

In einer betreuten Katzenkolonie werden die verwilderten Katzen gegen Tollwut geimpft, auch gegen Leukose und andere Krankheiten untersucht, die auch für andere Katzen ansteckend sein können. An einer Krankheit erkrankte Katzen werden nicht wieder freigelassen, sondern kommen als Pflegekatze in eine Pflegestelle oder werden schmerzlos erlöst.


7. Katzen sind schuld am Sterben von Vögel

Katzen fressen Vögel und bedrohen somit den Bestand
Katzen stellen nur einen Bruchteil der Gefahr für Vögel dar. Sie fangen viel besser Nagetiere und halten diesen Bestand in Grenzen, denn sie übertragen wirklich schwere Krankheiten.
Der Mensch ist da ein größeres Problem, weil er den Vögeln ihren Lebensraum nimmt, sie dann nicht nisten können.

In einer betreuten Katzenkolonie ist der Hunger nicht so groß, weil sie ja gefüttert werden und sie vermehren sich nicht zu schnell. Satte und wenige Katzen in einer Kolonie sind also gut für den Vogelbestand.

Was du tun kannst, wenn du helfen möchtest:
Du musst nun nicht jede herrenlose Katze auf nehmen, aber du kannst einen kleinen Beitrag leisten, damit es scheuen und wildlebenden Katzen besser geht.

Lasse deine Katze oder Kater kastrieren, auch wenn es nur ein „ Wohnungskater“ ist. Katzen weinen nicht ständig nach einem Kater und der Kater verspritzt kein Urin in „seinem Revier“.
Wenn sich ihre Katze nicht vermehrt, brauchst du dich nicht um diese kümmern und ein neues Zuhause suchen und somit ist auch von diesen neuen Tierhalter die Gefahr des Aussetzen zur Urlaubszeit gebannt.

Du musst nicht selbst verwilderte Katzen betreuen.
Unterstütze mit deiner Stimme, deiner Wahlmöglichkeit und deiner Spende die Betreuung wilder Katzen.
Auch kannst du Organisationen unterstützen, die solche Projekte durchführen.
Sachspenden, die von den Gruppen auf dem Flohmarkt zu Gunsten dieser Projekte verkauft werden. Oder Material, z. B. Handtücher, einfach nur Katzenfutter, oder ähnliches, die sie für ihre Arbeit brauchen, sind bestimmt willkommen.

Frage in deinem Tierheim oder nächsten Tierschutzverein nach, ob sie solche Projekte betreuen oder anbieten.
Denke einfach mal über die Adoption eines ehemaligen wilden Kätzchens nach. Es gibt trotz der Arbeit der betreuenden Tierschützern immer noch ausgesetzte Kätzchen, die es einfach verdient haben, ein gutes und liebevolles Zuhause zu bekommen.

 

 


 


 
 
silvia@rehlings-world
© S.Rehling 2003