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Die Hühnerbrühenaffaire

Ihr kennt ja Hetti, meine Langzeitpflegekatze, die denkt, sie wohnt hier,naja tut sie ja,
bis ein Prinz kommt und sie entführt.

Die hat vor ein paar Tagen echt den Vogel abgeschossen.
Kurze Erklärung, sie hat schon so ein paar merkwürdige Angewohnheiten.

Wenn sie Langeweile hat, topft sie gern mal ein paar Blumentöpfe um, sie liebt es zu fressen,
so alle zwei Stunden sitzt sie mauzend neben mir und erzählt mir sehr ernsthaft, das ich in der Küche fehle, weil ich die einzige bin, die die Dosen aufkriegt.
Sie hat es versucht, ist aber gescheitert.
(Gott sei dank, sonst wäre sie wohl irgendwann mal geplatzt und ich pleite).

Aber sie liebt auch Katzenmilch und Brühe !!! Die liebt sie sehr.. und schon beginnt die Geschichte.

Ich koche also Brühe, mit Hühnerklein. Alles schick, alles fertig, so ein Topf ca. mit 5 Liter Brühe!
Ich verteile etwa ein halben Liter schon mal in zwei Näpfe für meine Miezen
und einen Napf für die Fauchtaschen im Katzenzimmer.

Dann finde ich aber den passenden Deckel für den Brühetopf nicht und denke mir nichts böses
und lass ihn offen stehen.... Böser Fehler !!

Es wird Abend und ich mach mich in Richtung meines Bettes auf, nehme mir noch einen heissen Kakao mit und drapiere mich in meinen Gefilden.

Ein Buch in der Hand und lese.. und ich nehme wohl wahr, das ich allein im Zimmer bin und es doch irgendwie sehr ruhig ist.

Das sollte schon Alarm auslösen, aber ich bin müde und ignoriere es. Es gibt ja nichts zu vernichten, zu zerstören und die Haustür ist auch abgeschlossen.

Nach ein paar Minuten kommt Hetti zu mir ins Zimmer. Sie kuschelt immer gern abends noch mit mir und sie wartet immer vor meinem Bett, bis ich sie einlade.

Ich gucke sie so an und denke: Irgendwie sieht sie komisch aus, so nass!!

Mein Gott, diese ungeschickte Katze ist wieder mit allem im Wassernapf gelandet.
Schnauze nass, am Mäulchen bis an die Ohren nass, unter dem Kinn nass, Brustfell auch nass.

Sie schmiegt sich in meinen Arm und leckt sich fleissig die Pfoten, die Ohren und alles was so zum säubern erreichbar ist.. Die Zunge wird immer länger, sie wird immer hektischer.
Ich wische sie noch mit einem Taschentuch ab und rieche an ihr, weil es mir irgendwie merkwürdig vorkommt.

Ich denke doch nicht mehr an den Topf mit den Hühnerteilen, der noch immer offen in der Küche steht. Ok, es blutet nirgendwo, es fehlen keinen Körperteile oder Fellteile, also kann es nicht so schlimm sein, denke ich noch so in meiner Naivität.

Ich bemerke immer noch nicht, das keiner von meinen anderen Fellnasen da ist und mir kommt immer noch nicht der blöde Topf in den Sinn.

Lege mich hin und schlafe den Schlaf der Unschuldigen.

Es ist Morgen, es beginnt das normale Weckritual und ich tapse verschlafen in Richtung Küche.
Blinzelnd gucke ich auf den Fußboden, dort liegt irgendwas. Also Stelle merken und mit Zewa wiederkommen, denke ich noch so.

In Richtung Flur mache ich instinktiv einen grossen Schritt, da dort auch was Dunkles lag, was ich aber in meiner Schlaftrunkenheit nicht erkenne, es war noch viel zu früh.
Also noch eine Stelle merken und mit dem zweiten Zewa wiederkommen.

Ein Schritt in die Küche und auch dort sehe ich etwas dunkles auf den Boden liegen.
Man denke ich, so ein Schit aber auch am frühen Morgen, mache das kleine Licht an,
nehme die Rolle Zewa und reiss ein Stück ab, um das vermeintliche Stück "Schei..e" hoch zu nehmen.

Aber das fühlte sich sehr fest an. Ich hatte einen angeknabberten Hühnerhals in der Hand.
Mein Blick ging um die Ecke und richtig: auch an den anderen zwei Stellen, die ich mir merken musste, fand ich nette Überreste vom Hühnerklein.

Dann endlich fiel mir endlich der offene Topf mit Hühnerbrühe und Innereien ein.

Deshalb das Gemetzel auf dem Fußboden und die fast gähnende Leere im Kochtopf.
Denn von den knapp 4 Litern Brühe war fast nichts mehr da
und somit war auch das Rätsel der nassen und fettigen Hetti von gestern abend gelöst.

Ich kann mir gut vorstellen, wie Hetti in ihrem Drang an die Brühe und den Teilchen zu kommen
auf dem Herd steht, geschickt die Hühnerteile mit der Pfote rausholt und fünf Kater mit grossen Augen unten auf dem Fußboden darauf wartet, das es Hühnerhälse regnet.

Daher auch die Stille im Haus.
Nur aufgefressen haben sie nicht alles und das Meiste liegen gelassen.
Nur Hetti muss wohl an die 2 Liter Brühe geschlappert haben und irgendjemand von den schmierestehenden Katern, war das wohl auch zuviel.

Denn irgendjemand hat mir als Dankeschön einen grossen Teil alles wieder auf dem Laminat im Wohnzimmer hinterlassen!

© S.Rehling 11.09


 

 


 


 
 
silvia@rehlings-world
© S.Rehling 2003